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Allgemeine Information
Das Nationale Ausbildungszentrum für Evangelisten in Amron (NETC) ist das einzige Ausbildungszentrum der Evg. Luth. Kirche von Papua Neuguinea für Evangelisten. Es untersteht der Abteilung für Theologische Ausbildung des Landeskirchenamtes in Lae.
Amron liegt etwa 17 Kilometer nördlich von Madang auf einem Hügel mit einer wunderschönen Aussicht aufs Meer und auf die Inseln bis hin zum Hafen der Stadt Madang.
Gegenwärtig bildet die Einrichtung ca. 65 Studenten und teilweise auch mit ihren Frauen aus, da diese ebenfalls eine Ausbildung erhalten. Einheimische Lehrer und deutsche Lehrkräfte erteilen den allgemeinen Unterricht. Spezielle Kurse, wie z.B. Medizin, Tropische Landwirtschaft und Alphabetisierung werden durch externe Fachkräfte erteilt. Die Schule hat ihre Bildungseinrichtung um einen Kindergarten erweitert.
Kurzer geschichtlicher Abriss
Die Einrichtung geht auf das Jahr 1934 zurück als der amerikanische Missionar Dr. E. Hannemann einen Kurs für Evangelisten/Lehrer startete. Diese Schule hat viele Lehrer hervorgebracht, die gleichzeitig das Amt des Evangelisten in den jeweiligen Dörfern wahrnahmen.
Die Entwicklung wurde jäh unterbrochen während des zweiten Weltkrieges als die Station zum Hauptquartier der Japanischen Armee wurde.
1977 entschied die Lutherische Kirche von PNG die zwei Ausbildungszentren in Begesin und Madang zu einer Ausbildungstätte zusammen zu führen. Diese Einrichtung wurde in Amron angesiedelt. Seitdem werden Evangelisten hier ausgebildet. 1996 beschloss die Kirche diese Einrichtung zu einer Ausbildungsstätte der Landeskirche zu machen.
Bis zum Jahr 1998 erhielten die Studenten eine zweijährige Ausbildung. Nach eine Bestandsaufnahme wurde die Ausbildungszeit auf drei Jahre erweitert. Seit 1977 hat die Schule ca. 500 Evangelisten hervorgebracht.
Das Amt des Evangelisten
Der Evangelist spielte sowohl im Werden der Kirche von Papua Neuguinea als auch in der Bildung der Nation eine Schlüsselrolle. Zur Zeit des ersten Kontakes mit den Weissen, wenn ein neues Gebiet von der Regierung eröffnet werden sollte, stationierte die Lutherische Mission Evangelisten in den Dörfern, die dort mit den Menschen zusammen leben und Ihnen die Gute Nachricht von Frieden und Versöhnung ausrufen sollten. Auf diese Weise wurden die Evangelisten oft zu Führer und Wegbereiter für Entwicklung und Frieden. Historische Dokumente belegen, dass er in der Tat eine Schlüsselrolle in der Befriedung der Region ausübte. Später in seiner Rolle als Lehrer und Evangelist bestand seine Aufgabe in der Bildung der Bevölkerung. Alles in allem war er der Pionier Missionar, die Bildungsinstanz,
der Kommunikator, der Vermittler im Konfliktfällen, der Garant für den Frieden, der Berater, der Prediger und der geistliche Vater. Heute wird der Evangelist als pastoraler Arbeiter ausgebildet mit Fähigkeiten zu unterrichten, mit Kenntnis in Medizin, Alphabetisierung und Tropischer Landwirtschaft. Letztere Fähigkeiten sind nötig, weil die staatlichen Dienstleistungen rückläufig sind und die Evangelisten diese Aufgaben wahrnehmen müssen.
Der Evangelist dient meist in entlegenen Gegenden, könnte aber genauso gut in der Stadtmission eingesetzt werden. Seine Ausbildung und sein Amt spiegelt einen ganzheitliche
Ansatz, der dem Menschen an Leib und Seele dient.
Unser Ziel:
Das Ausbildungszentrum für Evangelisten in Amron hat das Ziel den Evangelisten eine qualifizierte theologische Ausbildung mit ausreichender Praxiserfahrung zu geben und gleichzeitig wichtige Kenntnisse in Medizin, Alphabetisierung und tropischer Landwirtschaft zu vermitteln. Die ausgebildeten Evangelisten sind damit ausgerüstet den Menschen in ländlichen abgelegenen Gegenden sowohl einen geistlichen auch praktischen Dienst zu tun. Die Ausbildung zielt auf eine Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis in geistlichen und entwicklungsbezogenen Feldern.